Die Klasse RC-H2

Aus der Bezeichnung ist schon ersichtlich, dass es sich dabei um eine nationale Klasse handelt, also keine Klasse im Rahmen der FAI.

Die Reglementierung erfolgt daher ausschließlich innerhalb des Aeroclubs und hat in den letzten Monaten vor Beginn der heurigen Wettbewerbssaison zu einigen Diskussionen geführt, auf die ich hier nicht eingehen möchte.

Aufgabenstellung ist das Fliegen mit Segelflugmodellen im Hangflug, d.h. keinerlei Aufstiegshilfen, Start aus der Hand, und das beliebige Fliegen über eine vorgegebene Zeitdauer von 2 oder 3 Minuten (Vorgabe der Wettbewerbsleitung) wofür es 120 / 180 Punkte gibt. Zusätzlich soll möglichst nah am Mittelpunkt des Zielkreises (Durchmesser 30m) gelandet werden, je 20cm Entfernung wird 1 Punkt von den max. möglichen 75 abgezogen. Bei einem optimalen Flug, Landung genau am Mittelpunkt und exakt nach Ablauf der Flugzeit ergeben sich somit 195 / 255 Punkte, der beste Durchgang wird mit 1000 Punkten bewertet, die restlichen Platzierungen werden prozentuell umgerechnet.

Es sind also nur Zeit und Entfernung zu messen, was dem Veranstalter eine nicht allzu aufwändige Durchführung und dem Piloten eine einfache Trainingsmöglichkeit ermöglicht, verfügen doch moderne Sender über eine Countdown-Funktion, und eine Fahne als Zielpunkt ist auch schnell in den Boden gesteckt. Daraus ersieht man, dass es sich dabei um keine „Hochtechnologie“-Klasse handelt, und als solche will sich die Klasse auch nicht verstehen, sondern eher um eine Einsteigerklasse.

Die Zusammensetzung der Teilnehmer, deren Material und die erzielten Ergebnisse zeigen, wie weit die Bereiche gestreut sind. Das Alter der Teilnehmer reichte von 8 Jahren bis annähernd 83, das Material von der 2000 Euro Vollkarbon-Maschine über selbst gebaute Modelle mit Rippenflächen (180-200cm Spannweite), bis zur 150 Euro Schaumwaffel. Die Durchgangs-1000er haben sich auf alle Flugzeugklassen und über den gesamten Altersbereich verteilt. Somit hat diese ÖM gezeigt, dass ein Erfolg in dieser Klasse weder vom Alter, noch von dem Fluggerät abhängt.

Können und Erfahrung zum Ausnutzen der Verhältnisse und ein gutes Auge beim Ziellanden führen mit entsprechender Übung zum Erfolg. Obwohl es sich dabei um keine internationale Klasse handelt, verdient sie eine verstärkte Teilnahme und kann dazu beitragen, dass vermehrt junge Modellflugkollegen in den Wettbewerbssport einsteigen. Leider konzentriert sich das Geschehen auf wenige Vereine in Österreich, resultierend in 5 Bewerben in 4 Bundesländern.